Intro
Green Elephant Story

Next Level
Cell Therapy:

Zellkulturen nachhaltig
züchten

­­­­­

Das Start-up Green Elephant Biotech aus Gießen hebt die Kulti­vierung von anwachsenden Zellen, wie etwa Stamm­zellen, auf ein neues Level. Die neu­artig gestal­teten und in 3D gedruckten Labor­gefäße aus Pflanzenstärke redu­zieren nicht nur den CO2-Fuß­abdruck in der Produktion. Sie sorgen auch dafür, dass viel­ver­sprechende Therapien gegen Krebs, Dia­betes oder Alzheimer für mehr Menschen zugänglich werden.

»Zell- und Gentherapien haben das Potenzial, medizinische Durchbrüche zu liefern – aber nur, wenn wir auch die Produktion neu denken.«

Felix Wollenhaupt
Co-Gründer und Managing Director bei Green Elephant Biotech
So funktioniert die Innovation

Place to be for stem cells:
So funktioniert die Innovation

In der modernen Medizin spielen Stamm­zellen eine immer bedeu­tendere Rolle. Zellen, die im Labor vermehrt werden, ermöglichen neue Therapie­ansätze für Patienten und Patien­tinnen mit Krank­heiten wie Krebs, Diabetes, Parkinson oder Herz­insuffizienz und können sogar die Heilung von Erb­krank­heiten vorantreiben. Der Knack­punkt wie so oft: die Kosten – für die Prozesse, aber auch bei der Hardware. Die Firma Green Elephant aus Gießen hat die Zell­kultur­flasche „CellScrew” entwickelt, mit der sich im Labor Platz und Zeit sparen lassen – und die zudem nach­haltig produziert wird. 

Zum Hintergrund: Um mit Zell­kulturen aus dem Labor eine industrielle Größen­ordnung zu erreichen – und damit mehr Patientinnen und Patienten helfen zu können – braucht es teils riesige Ober­flächen. Bei der her­kömmlichen Vor­gehens­weise wird eine Vielzahl von recht­eckigen beziehungs­weise T-förmigen Gefäßen einzeln verwendet oder es kommen bereits gestapelte Systeme, sogenannte „Stacks” zum Einsatz. Haben die Zell­kulturen eine gewisse Größe erreicht, müssen sie aufwändig in ein anderes System verlagert werden, etwa in einen Bio­reaktor. Dabei ändern sich die Wachs­tums­bedingungen für die Zellen und Prozesse müssen angepasst werden.

Anders bei den Gefäßen von Green Elephant. Durch die zylin­drische Form schaffen die Erfinder per se eine kompakte, aber dennoch große Kulti­vierungs­fläche. Darüber hinaus haben die Flaschen ein innovatives Innen­leben, in dem eine archi­medische Schraube die Zellen gleich­mäßig mit Nähr­stoffen versorgt. Fun Fact: Die Idee dazu kam Co-Gründer Dr. Joel Eichmann, als er mit seiner Nichte auf einem Kinder­spiel­platz war. Neben dem Voll­zeit­job bei einem Arznei­mittel­hersteller entwickelte er erste Proto­typen, nahm an Wett­bewerben wie dem Hessischen Gründer­preis teil und gründete Ende 2021 zusammen mit Felix Wollenhaupt eine eigene Firma. Ein Jahr später kam das erste Produkt auf den Markt – ein Meilen­stein, wie die Unternehmer sagen, auf ihrem Weg „etwas zu entwickeln, das wirklich gebraucht wird.“

Neue Wege schlagen die Macher auch bei der Produktion ihrer „CellScrew“ ein: Diese entsteht nicht wie üblich im Spritz­guss­verfahren, sondern kommt aus dem 3D-Drucker. Als Material dient Poly­milch­säure (PLA) – ein Polymer, das aus der Fermen­tierung zum Beispiel von Mais oder Zuckerrohr entsteht. 

»Wir wollten etwas entwickeln, das wirklich gebraucht wird.«

Dr. Joel Eichmann
Co-Gründer und Managing Director bei Green Elephant

1 / Komplexes Innenleben

Das Herzstück der Stamm­zell­kultur­flaschen von Green Elephant ist die Archi­medische Schraube. Wie auf dem Kinder­spiel­platz transportiert sie Flüssig­keiten entgegen der Schwer­kraft – ohne große Scher­kräfte zu erzeugen, wie dies etwa in einem her­kömmlichen, gerührtem Bio­reaktor der Fall wäre. Die lang­same und homo­gene Bewegung begünstigt die Ver­sorgung der Zellen mit Nährstoffen.

2 / Zylinder im Zylinder

Die durchdachte Form der Gefäße nach dem Prinzip von ineinander gesta­pelten Zylindern sorgt für eine besonders große Ober­fläche, auf der sich die Zellen vermehren können. Insgesamt bleibt das Produkt kompakt, das spart Platz im Labor.

 

3 / Einfache Skalierbarkeit

Die CellScrew gibt es in drei verschie­denen Größen. An den Wachs­tums­bedingungen für die Zell­kultur ändert sich bei einem Wechsel in die nächst­größere Variante jedoch nichts. Das spart Zeit und Arbeit im Prozess von Forschung und Ent­wicklung bis hin zu einer indus­­tri­ellen Her­stellung in Massen – und senkt am Ende die Kosten einer Gen- oder Stamm­zelltherapie.

 

Die Zellkulturflaschen von Green Elephant bestehen aus nachhaltigen Materialien und werden eigens im 3D-Drucker hergestellt.
Regelmäßige Tests im eigenen Labor garantieren eine hohe Qualität der Produkte.
Das Ergebnis: Zellkulturen erhalten ideale Wachstumsbedingungen, der Kultivierungsprozess wird nachhaltiger, kostengünstiger und effizienter.
Für unterschiedliche Einsatzgebiete hält Green Elephant unterschiedliche Produktgrößen bereit. Das Prinzip und damit die Wachstumsbedingungen für die verwendeten Zellen bleiben gleich.
Nachhaltigkeit im Fokus

Nachhaltigkeit im Fokus

Dr. Joel Eichmann
Medizintechnik nachhaltig gestalten

90
%
weniger CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Zellkulturgefäßen durch alternatives Material, neuartige Form und Herstellung im 3D-Druck
Green-elephant_material

Nachhaltigkeit im Fokus /
Das Material

Biokompatibel, nicht-zelltoxisch, vergleich­bar chemikalien­resistent: PLA (Poly­milch­säure) eignet sich sehr gut für die Kulti­vierung von Zellen und für den Einsatz in der Bio­technologie. Gewonnen aus Mais oder Zucker­rohr trägt das Material zum schonenden Umgang mit Ressourcen und zum Schutz des Klimas bei.

Green-elephant_produktion

Nachhaltigkeit im Fokus /
Die Produktion

Die Zellkulturflaschen von Green Elephant kommen aus dem 3D-Drucker. Diese Herstellungs­weise ist wesentlich präziserer als das her­kömmliche Spritz­guss­verfahren. Weil das Verschweißen einzelner Kompo­nenten hinfällig wird, entstehen weniger undichte Stellen und die Zellen sind insgesamt besser vor Konta­mi­nation geschützt. Zudem können 80 Prozent an Material eingespart werden. 

Green-elephant_menge

Nachhaltigkeit im Fokus /
Die Menge

Die komplexe Struktur der CellScrew mit der Kombination aus der großen Wachs­tums­oberfläche für Zellen bei gleich­zeitig kompakter Größe des Produkts macht einen effizienten Einsatz im Labor möglich: Insgesamt sind weniger Flaschen nötig, das führt nicht nur zu Einsparungen beim Ursprungs­material, sondern schont auch den Platz im Labor und sorgt für eine bessere CO2-Bilanz in der Lieferkette.

Dr. Joel Eichmann, Co-Gründer
Medizin der Zukunft ermöglichen

Die Vision der Gründer

Die Vision der Gründer

Dr. Joel Eichmann und Felix Wollenhaupt sind bereit, das bestehende System zu hinter­fragen: „Während die Fort­schritte in der Medizin immer bessere Heilungs­chancen bringen, verschlechtert sich die tatsächliche Rate an profi­tierenden Patien­tinnen und Patienten, da neue Therapien oft nicht profitabel sind und daher nur sehr ver­mögenden Personen zur Verfügung stehen“, kritisieren die beiden Gründer. Sie sind überzeugt: Mit ihrer Innovation besteht eine reelle Möglichkeit, die Kosten für Therapien effizient zu senken und diese damit allen Menschen zugäng­lich zu machen. Denn sie bringt neue Kompo­nenten in die industrielle Herstel­lung von Zellen für Zell- und Gen­therapien, ohne dabei intensive Verän­de­rungen etablierter Prozesse zu erzwingen. „Unser großes Ziel ist die Gleich­behandlung aller Patien­tinnen und Patienten“, so Joel Eichmann und Felix Wollenhaupt. 

»Unser großes Ziel ist die Gleichbehandlung aller Patientinnen und Patienten.«

Dr. Joel Eichmann
Co-Gründer und Managing Director bei Green Elephant Biotech
Stolz auf die nachhaltig produzierte Zellkulturflasche aus dem 3D-Drucker: Dr. Joel Eichmann (links) und Felix Wollenhaupt (rechts), Gründer von Green Elephant
Skalierbarkeit bei gleichbleibender Umgebung für Zellkulturen: Im 3D-Druck lassen sich unterschiedliche Größen produzieren.
Tests und Weiterentwicklungen der Produktpalette finden am Unternehmensstandort in Gießen statt.
Weiterdenken

Weiterdenken

Der Fokus von Green Elephant auf Nach­haltig­keit geht weit über die eigene Prozess­kette hinaus und ist für eine ganze Branche relevant.

Das zeigt ein spannender Neben­effekt: Nach dem Markt­start der CellScrew interessierten sich auch viele andere Unternehmen für die Expertise, die das Team während der Inno­vations­­ent­wicklung im 3D-Druck und bei der Verarbeitung des bio­basierten Materials PLA aufgebaut hatte. So entstand aus einem Vorgehen, das eigentlich nur für die eigenen Produkte gedacht war, ein Angebot auch für externe Kunden, die sich mehr Nach­haltig­keit für ihre Produkte im Labor und in der Bio­prozess­technik wünschen. Dieser Bedarf habe sie über­rascht, aber auch gezeigt, wie groß das Interesse an alternativen Mate­rialien und klima­­freund­licher Pro­duk­tion inzwischen sei, sagen die Macher. Unter dem Dach von Green Elephant bieten sie schon jetzt Mikro­­titer­­platten mit einem 50 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als bei vergleich­baren Produkten an. 

Innovate Hessen – Green Elephant Story – 96-Well-Plate
Die „96-well microPLAte” ergänzt die Produktpalette des Gießener Start-ups. Sie besteht ebenfalls aus pflanzlichen Materialien und ist mit einem reduzierten CO₂ -Fußabdruck eine Alternative zu herkömmlichen Laborplatten.
Innovation fördern

Innovation fördern

Green Elephant ist vor allem durch Wagnis­kapital­geber finanziert, darunter die Beteiligungs-Manage­ment­gestellschaft Hessen (BMH), ver­schiedene Business Angels sowie das Unternehmen Bürkert Fluid Control Systems als strate­gischer Investor. Darüber hinaus unter­stützen das push-Stipendium des Landes Hessen sowie die ESA die Entwicklungs­arbeit. 

Suchen auch Sie nach einer finan­ziellen Unter­stützung für Ihre Innovation?
Informieren Sie sich direkt hier!
Green Elephant Biotech GmbH
Kerkrader Str. 9
35394 Gießen
+49 171 542 65 29
info@greenebt.com
www.greenelephantbiotech.com
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